Koste es was es wolle. Der Retortenwettkampf in Dresden findet unter allen Umständen statt.
(Skilobbyisten starten trotz schwerster Corona Pandemie ihren Weltcup in Dresden)

Das Dresden mittlerweile nicht mehr für eine kulturhistorische Stadt von Weltniveau steht, sondern eher als durchgeknallte Stadt, die keiner mehr versteht, zeigt das kommende Wochenende, wo der Ski- Weltcup dort unter allen Umständen erzwungen wird.
Es ist völlig unverständlich, unverantwortlich, arrogant und beleidigend, das in der Zeit, wo Sachsen in Deutschland Corona- Hotspot  Nummer eins darstellt, solch eine nebensächliche Show- Veranstaltung zugelassen wird. Die Masse der Bevölkerung unterliegt den aktuellen Corona- Verordnungen, welche die Regierung erlassen hat. Andere Teile der Gesellschaft interessiert das überhaupt nicht. Sie führen ihr Privatvergnügen durch, gerade so, wie es ihnen gefällt. Wie soll da eine Pandemiebekämpfung erfolgreich funktionieren. Die eine Gruppe des Volkes kämpft mit der Pandemie und die Privilegierten der Gesellschaft juckt das gar nicht. Aber das war ja schon immer so und daran hat sich überhaupt nichts geändert. Auch wenn der Hauptveranstalter Kindermann mit allen Mitteln versucht, diese Veranstaltung zu rechtfertigen. Auch in diesem Jahr werden wieder tausende Euro aus der Steuerkasse verbrannt, die man in der jetzigen Zeit viel effektiver einsetzen könnte, wenn man das nur wollte. Es ist und bleibt ein Hohn, dass hier die Politik  und der Skiverband mitspielen. Kindermann spricht von einem Marketing- Instrument. Dresden wird dadurch bekannter und mehr Besucher werden dadurch nach Dresden kommen. Das ist doch totaler Unsinn, der uns hier wieder verkauft wird. Dresden wird nicht dadurch bekannter, weil ein paar privilegierte Skiläufer ein paar künstlich gelegte Schneekringel um die Wette drehen. Das interessiert doch momentan fast Keinen.
Selbstdarstellung und ein mächtiges Maß an Überheblichkeit strotzt den Machern aus dem Gesicht. Jetzt, wo täglich hunderte Menschen in Deutschland um ihr Überleben kämpfen und sterben, wo täglich tausende Menschen um ihre Existenz bangen, fahren andere für sehr viel Geld ein paar Schneerunden am Elbeufer hin und her. Welcher Zynismus. Solange aber fehlende Glühweinstände, ein bisschen Fun und vor allem die Selbstbefriedigung der Spitzensportler höher im Stellenwert stehen, als das Retten von Menschenleben und eine Pandemie solchen Ausmaßes wirkungsvoll zu bekämpfen, ist doch in den Köpfen dieser Menschen nicht alles normal.
Und wenn man uns dann noch weismachen will, dass die Läufer damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, findet man keine Worte mehr. Keiner von den dort Startenden verdient sich mit dem Skilaufen seinen Lebensunterhalt. Und wenn die Politik den Spitzensportlern per Gesetz ein derartiges Privileg ausgesprochen hat, ist das einfach falsch und muss korrigiert werden. Denn die Zeche zahlen zum Schluss wieder ganz andere Menschen.  Was sollen dagegen die tausenden Ladenbesitzer oder Selbständigen sagen, die momentan zum Stillsand verurteilt wurden? Wer zahlt ihnen, ihren Angestellten und ihren Familien denn jetzt den Lebensunterhalt? Das ist doch eine Argumentation der Veranstaltungsverantwortlichen, die niemals zu rechtfertigen ist.
Mir kommen die Tränen wenn ich mir vorstelle, dass die Millionäre der Bundesliga mal ein paar Tage mit ihrem Spielbetrieb aussetzen müssten. Die werden schlagartig alle verarmen. Ich ziehe vor unseren Kindern den Hut, die momentan gar keinen Vereinssport treiben dürfen. Ich staune nur, wie die das überstehen. Aber darum geht es ja auch gar nicht. In den oberen Ligen der Gesellschaft gibt es keinen Verzicht. In dieser Gesellschaft geht es nicht um den Menschen. Hier geht es nur ums Geschäft. Ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste. Solange der Staat dahinter steht, sind die Macher ja auch noch im Recht. Wer wählt diese Leute aber eigentlich?
Solche Veranstaltungen gehören ganz einfach verboten. Das wären die richtigen Zeichen der Zeit.

 

V.H.                                                                           Dezember  2020

 

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski